Wenn es regnet, soll das unverschmutzte Dachwasser der Sporthalle nicht in die Kanalisation gelangen, sondern direkt an Ort und Stelle versickern und so wieder ins Grundwasser gelangen. Um die Sickerfähigkeit des Bodens herauszufinden, wurden Vorabklärungen mit Sickerversuchen gemacht.
Hierzu wurden am 4. März 2021 drei Baggerschächte mit einer Tiefe von je ca. 4 m ausgehoben. In jedem Schacht wurde ein gelochtes Piezometerohr temporär gesetzt und mit Rollkies umfüllt.


Für die Versickerungsversuche wurde dosiert Wasser ab Hydrant in jeden Schacht eingeleitet. Im Piezometerrohr konnte anschliessend der Wasserspiegel (Aufstau) im Baggerschacht präzis beobachtet und notiert werden. Ein einzelner Versickerungsversuch dauerte so lange an, bis sich der Wasserspiegel im Schacht für eine Dauer von ca. 15 Minuten stabil verhielt. Anhand der versickerten Wassermenge und dem gemessenen Aufstau lässt sich ein spezifischer Schluckwert pro m² ermitteln was wiederum die optimale Dimensionierung einer Versickerungsanlage ermöglicht.
Aus den Versickerungsversuchen resultiert im Osten (Richtung Hermen) für den schwach siltigen Schotter ab ca. 2 m Tiefe eine spezifische Schluckfähigkeit zwischen ca. 25 bis 30 l/min pro m², was einer guten Schluckfähigkeit entspricht. Im Westen (Richtung Staufberg) ist der Wert mit 10 l/min pro m² deutlich tiefer, jedoch immer noch besser als erwartet. Fazit: Der Boden rund um die künftige Sporthalle kann das Dach-Regenwasser problemlos absorbieren.



Fotos: Lea Menn (Jäckli Geologie AG) und Farida Krähenbühl (Frutiger AG)
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