Schulraumerweiterung

Die Kinderzahl in Staufen wächst

Die Zahl der Schulkinder steigt weiter und der Schulraum wird knapp

Im Jahr 2021 kamen in Staufen 69 Kinder zur Welt. Alle diese Kinder werden in ein paar Jahren in den Kindergarten gehen und dann die Primarschule besuchen. Die rasante Zunahme der Kinderzahl sowie die prognostizierten Neuzuzüge von Familien durch Bautätigkeit (z.B. Rodelmatte, Überbauung Rennweg) hat den Gemeinderat bewogen, die Schulraumplanung zu überdenken: Stehen für unsere Kinder in 4 – 7 Jahren genügend Schul-, Fach- und Gruppenzimmer zur Verfügung?
Das sich im Moment im Bau befindende Schulhaus Zopf wird ab August 2022 von vier Kindergartenklassen bezogen werden. Zusammen mit den beiden Abteilungen im Kindergarten an der Konsumstrasse wird Staufen künftig sechs Abteilungen pro Schuljahr führen. Die dadurch im Primarschulhaus frei werdenden Zimmer werden ab Schuljahr 2022/23 von Primarschul-Klassen belegt. Die drei bestehenden Schulbauten (Altes Schulhaus, Primarschulhaus und Ausserdorfschulhaus) weisen total 13 Klassenzimmer und Fach- und Gruppenräume. Damit können im Moment alle Klassen doppelt geführt werden.
Bedingt durch die Bevölkerungszunahme und dem Wachstum der Kinderzahl ist davon auszugehen, dass künftig in Staufen pro Jahrgang alle Klassen dreifach geführt werden (Ein Vergleich von Nachbargemeinden mit ähnlicher Einwohnerzahl bestätigt dies). Das bedeutet, dass ab dem Schuljahr 2026/27 zusätzliche Klassenzimmer und im Endausbau 18 Klassenzimmer für die Primarschule und 6 Zimmer für die Kindergärten zur Verfügung stehen müssen.

Machbarkeitsstudie Erweiterung Schulraum Schulanlage Staufen

Mit dieser Ausgangslage hat der Gemeinderat den in Staufen wohnhaften Architekten Martin Stierli beauftragt, eine Machbarkeitsstudie für die Erweiterung des Schulraums der Schulanlage in Staufen zu erstellen. Ziel dieser Studie ist es,

  • auf Basis der prognostizierten Kinderzahlen den daraus resultierenden Raumbedarf zu berechnen
  • bei den bestehenden Schulbauten abzuklären, ob Erweiterungs- oder Aufstockmöglichkeiten für zusätzlichen Schulraum bestehen
  • Erweiterungsmöglichkeiten ausserhalb der bestehenden Schulbauten aufzuzeigen
  • Kostenschätzungen für allfällige Neubauten und für Renovationen zu machen sowie mögliche Etappierungen vorzuschlagen

Martin Stierli kennt die Schulanlage Staufen bestens. Er ist Autor der Machbarkeitsstudie ‚Umbau und Optimierung Schulanlage Staufen‘ von 2010. Und er hat den Umbau des Alten Schulhauses mit Aufstockung sowie Renovation Klötzlikeller als Planer begleitet. 2018 hat er die Masterplanung der Liegenschaften der Gemeinde Staufen erstellt mit einer Grobkostenschätzung für die Instandhaltung der Schulbauten für die Investitionsrechnung.

Über die Ergebnisse dieser Studie, die Konsequenzen und Empfehlungen daraus sowie die Prioritäten des Gemeinderats wird auf diesem Blog in nächster Zeit fortlaufend informiert.


Beitragsbild: Eröffnung der Baustelle Schulhaus Zopf mit zwei Klassen

11 Kommentare zu “Die Kinderzahl in Staufen wächst

  1. Wird auch an mögliche Infrastruktur (Räumlichkeiten) für vorgelagerte Institutionen wie Spielgruppen Plätze und Räume sowie Kita gedacht?

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  2. Mathias Sehn

    @ S. Schläppi: Sehr guter Hinweis! Jedoch auch die Infrastruktur für Begegnungszonen in den Quartieren (Aussenflächen, Pärke für Kinder und Familien aller Generationen) fehlen. Natürlich, das Bauland ist begehrt, doch wenn sämtliche Grünflächen bebaut werden, befinden wir uns doch nur in einem Schlaf- und Verkehrsdorf :-)….

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    • …genau!

      Im Dorf Staufen – eher Schlafdorf – wo heute der Verein „Läbigs Staufen“ der grossartige Spielplatz betreibt, könnte man bspw. ein Familienzentrum (Begegnungszentrum) bauen anstelle der alten Scheune, Liegenschaft gehört ja gemäss meiner Information der Gemeinde… (Krabbelgruppe, Spielgruppen, Kita, Jugendtreff, Generationentreff, Veranstaltungen, etc.)

      Ideen wären da, seitens http://www.familie-plus.ch stehen wir für Ideen, Innovation und Kreativität gerne jederzeit zur Verfügung. Der gemeinnützige Trägerverein familie+ betreibt das Sozio-Regio-Ökosystems: «Familie: Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung der Kinder» für Lenzburg und nähere Umgebung.

      Stefan Schläppi
      Vorstand

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  3. Tanja Schulthess

    Ich finde die wohl bedachte herangehensweise der Gemeinde Staufen sehr lobenswert. Gerade bei solch sozialen Projekten, muss das Verhältnis von Kosten vs Nutzen womöglich gut überlegt sein.

    Das Vorausschauen der Gemeinde ist wichtig, damit etwas Tolles entstehen kann.

    Tanja Schulthess Spielgruppe Spatzenäscht

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  4. Katja Früh

    Besten Dank Stefan, Mathias, Tanja für Eure Inputs.

    Im Grundsatz widmen wir uns bei den Überlegungen zur Erweiterung der Schulanlage wie im Beitrag erläutert um Klassen-, Gruppen- und Fachräumlichkeiten, wobei sich der Gemeinderat auch Gedanken über die Infrastruktur (und potentielle Anbieter) für beispielsweise vorgelagerte Angebote für Kinder widmet, sowie die Überlegungen ganz klar auch darauf fokussieren, dass möglichst viele Landressourcen für Aussenflächen frei verbleiben und Gestaltungsmöglichkeiten für Begegnungszonen offen sind. Aus diesem Grund werden insbesondere Optionen für Aufstockungen, Anbauten, Ersatzneubau, etc. als nächster Schritt vertieft analysiert.

    In Staufen stehen mit dem Zopfhuus und Mehrzweckgebäude Lindenplatz (auch Turnhalle und Waldhaus) bereits viele Räume für Vereinsaktivitäten, zur öffentlichen und privaten Nutzung sowie für Veranstaltungen zur Verfügung. Wenn ich die vielen Angebote, Veranstaltungen und Aktivitäten In- und Outdoor von Vereinen und Organisationen hier im Dorf beobachte, kann von einem Schlafdorf (wirklich) nicht die Rede sein. Die Spielgruppenräumlichkeiten im Zopfhuus können vor allem an den Nachmittagen durch die bestehende Spielgruppe zusätzlich erweitert werden, zudem könnte im Zopfhuus auch ein Mittagstisch betrieben werden. Nach Fertigstellung der neuen Sporthalle können auch Turngruppen-Nutzungen vom Mehrzweckraum am Lindenplatz vermehrt in der jetzigen Turnhalle durchgeführt werden, d.h. tagsüber wäre dieser Raum dann auch für Krabbel-, Spielgruppe o.ä. nutzbar. Spielgruppen, Kitas, Horts/Tagesstrukturen u.d.g. können auch sehr gut in privaten Liegenschaften, resp. Mietliegenschaften betrieben werden, wobei die Erstellung von Schulraum ganz klar in der Verantwortlichkeit einer Gemeinde liegt.

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    • Corinne Bohler

      Ich finde die Kommentare echt spannend. Staufen ein Schlafdorf? Davon kann jetzt aber nicht die Rede sein! Es wird von der Gemeinde schon einiges getan. Sie erfüllt ihre Pflicht. Es liegt nicht immer alles an der Gemeinde selber. Zudem weise ich darauf hin, dass unser Dorf immer noch diverse Vereine hat, bei denen neue Mitglieder jederzeit willkommen sind. In diesen Vereinen kann man sich auch engagieren, sich integrieren und eben auch mithelfen, dass ein Dorf eben nicht zum Schlafdorf wird.

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  5. Katja Früh

    Ebenso beschäftigt sich der Gemeinderat seit einiger Zeit mit der Altbauliegenschaft «Sattler Kari-Haus» (Bausubstanz lässt keine Renovation zu / Abbruch – Neubau) an der Postgasse – Ideensammlungen aus der Bevölkerung haben bisher zu keiner wirtschaftlich tragfähigen Lösung geführt – der Wunsch nach einer Arztpraxis nimmt trotz intensiver Bemühungen keine reale Form an – weitere Optionen werden im Gemeinderat laufend aufgenommen, weiterverfolgt und geprüft – denkbar wäre auch eine Mischform der Nutzung.

    Als Behörde sind wir momentan auch stark gefordert alle unsere Bauvorhaben (Neubau Sporthalle und 4-Fach-Kiga), anstehende Renovationen der bestehenden Liegenschaften (Turnhalle, Schulhäuser), zusätzliche Erweiterung der Schulanlage und wie bspw. der Altbauliegenschaft «Sattler Kari-Haus» mit der mittel- und langfristigen Gesamt-Investitionsplanung für die Gemeinde in Einklang zu bringen – das Volumen ist beträchtlich. Selbstverständlich werden wir auch diesbezüglich transparent informieren.

    Herzliche Grüsse
    Katja Früh
    Gemeindeammann

    Gefällt 1 Person

  6. Mirjam Brändli

    Ich bin enttäuscht, dass sich Staufen wieder eine Chance entgehen lässt und endlich Tagesstrukturen anbietet. Niemand sagt, dass diese von der Gemeinde betrieben werden müssen oder die Gemeinde die Kosten übernehmen muss. Dafür gibt es doch Trägerschaften und die Kosten für Mittagessen und Betreuung tragen natürlich die Eltern. Warum diese nicht auf dem Schulgelände zur Verfügung gestellt werden, verstehe ich nicht. In den Nachbargemeinden wird es doch auch so gehandhabt.
    Die Hortplätze sind ja in Staufen nicht gerade einfach zu haben. In der Villa hat es nur sehr begrenzten Platz und der Teddy bietet gar keine Hortplätze mehr an (ausser für Geschwister von kleinen Kindern). Wo bitte sollen also die zusätzlichen Kinder betreut werden? Hinter jedem betreuten Kind gibt es ja arbeitende Elternteile, welche so auch wieder Steuereinnahmen generieren.
    Auf was wartet Staufen also noch?

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    • Fast alle Kommentare hier handeln von Tagesstrukturen, Krippen, Spielgruppe etc. Also Themen, die nichts direkt mit einer Schulraumerweiterung zu tun haben. Diese Themen sind zwar auch wichtig, Spielgruppen und Kitas… hat es bereits. Ist jedoch die Gemeinde für alles verantwortlich?
      Meiner Ansicht nach darf man das Fuder nicht überladen und Katja Früh hat auf Verbesserungsmöglichkeiten hingewiesen. Dass die Schule über genügend Raum verfügen soll, erscheint mir realistisch und prüfenswert.

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  7. Michael Kretz

    Ich bin gespannt, wann wir in Staufen eine verlässliche ubd langfristige Infrastrukturplanung hinbekommen. Die Gemeinde hat die letzten Jahre unzählige Liegenschaften lose verstreut hingebaut. Die Frage die sich stellt: Wo befindet sich das Zentrum der Gemeinde? Die Liegenschafts- & Infrastrukturplanung in Staufen ist offensichtlich ein Flickwerk. Schade, eigentlich wäre genügend Fachkompetenz in diesem Bereich in Staufen wohnhaft…

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    • Zahno Gallus

      Danke, Michael Kretz, für deinen Kommentar. Gern gebe ich hier kurz Antwort. Um eine verlässliche und langfristige Liegenschaftsplanung zu machen, hat der Gemeinderat 2018 eine Masterplanung über sämtliche Liegenschaften im Portfolio der Gemeinde in Auftrag gegeben. Die Resultate wurden ab 2019 auf diesem Blog transparent gemacht (https://5603staufen.blog/category/masterplanung/)

      Ich weiss nicht, was du unter „unzähligen lose verstreuten Liegenschaften“ verstehst, die „in den letzten Jahren hingebaut“ wurden? Seit 2018 sind wir am Planen und nun am Realisieren der Doppelsporthalle und des Kindergartens Zopf. Deren Standorte wurden nach einem Evaluationsverfahren und eben der genannten Masterplanung unter Beizug von Fachleuten festgelegt. Die Gemeinde kann nicht einfach irgendwo bauen, sondern hat sich an die BNO und die darin aufgelistet Zone für öffentliche Bauten zu halten.

      Dass wir auf die im Dorf wohnhafte Fachkompetenz zurückgreifen, zeigt im Moment die Diskussion um die Schulraumerweiterung. Grad kürzlich fand eine Sitzung statt, bei der es um die kritische Auseinandersetzung mit der Machbarkeitsstudie ging. Vier externe Fachleute aus Staufen haben sich ausgetauscht und den Gemeinderat beraten. Was wir auf keinen Fall wollen, ist, dass der Schulraum schon bald wieder zu klein ist (also auch längerfristig -wie du schreibst- ausreichen wird).
      Ich hoffe, dir mit meinen Erklärungen Auskunft zu geben.

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